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Karl Christian Andreae sollte nach dem Willen seines Vaters sich dem Kaufmannsstande widmen;er wurde im Alter von 10 Jahren nach Köln auf die
höhere Bürgerschule geschickt, besuchte diese allerdings nur bis zur Sekunda, da er seiner künstlerischen Neigungen wegen in Konflikt mit den Lehrern geriet
und schließlich die Schule heimlich verliess. Seine Eltern entschlossen sich nun, Karl auf die Künstler-Akademie zu Düsseldorf zu bringen. Direktor Schadow
nahm ihn auf und Karl rechtfertigte die auf seine künstlerische Begabung gesetzten Hoffnungen. Schon im Alter von 20 Jahren vollendete er sein großes,
preisgekröntes Pfingstbild Petri Predigt. In diese Zeit fällt auch die Ausführung des ersten großen Porträts seiner Mutter. Das Porträt-Malen wurde für den
Künstler hinfort zu einer Quelle der Erholung von anderen, ihn mehr anstrengenden Arbeiten.
Zu seiner weiteren Ausbildung weilte Karl Andreae von 1845
bis 1848 in Italien, besonders in Rom. Hier wurde er u.a. mit Cornelius, Overbeck und von Steinle
bekannt, Künstlern, zu denen er sich wegen seiner eigenen religiösen und historischen Richtung in der Malerie hingezogen fühlte und denen er manche Förderung verdankte. Auch Lindemann-Frommel
aus Karlsruhe gewann Einfluss auf Andreae und regte diesen zu umfangreichen Studiensammlungen aus Italien und Deutschland an.
Nach seiner Rückkehr aus Italien malte Andreae in Hannover im Frühling 1848
einige Porträts der Familie von Auerswald, bei der er auch die Gebrüder Wilhelm und Jacob Grimm kennen lernte. Seine Hoffnung, bei Cornelius in
Berlin arbeiten zu können, blieb in Folge der politischen Unruhen unerfüllt. Wie Cornelius selbst, zog auch Andreae wieder nach Rom, wo er die Belagerung
durch die Franzosen erlebte. Nach der Übergabe von Rom kehrte Karl dauernd nach Deutschland zurück. Er liess sich zunächst in Berlin nieder, wo er nach seiner Verheiratung mit Marie Dilthey aus Rheydt noch bis zum Jahre 1856 wohnte. Von seinen Gemälden aus dieser Zeit seien genannt: “Das Almosen der
Witwe und des reichen Mannes”, der “Besuch der Maria bei Elisabeth” und ein großes Porträt von Wilhelm Grimm.
Gemälde
Von Berlin zog Karl Andreae
nach Dresden, wo er sich bald ein eigenes Heim erbaute und 24 glückliche Jahre verlebte. Hier stand Andreae mit Ludwig Richter, Schnorr von Carolsfeld
und, von Düsseldorf her, mit Bendemann und Hübner in regem Verkehr. Aufträge von dem königlichen Hof brachten ihn in nahe Beziehung zu dem König Johann
. Er machte sich verdient um die Erhaltung der Kunstdenkmäler Sachsens und regte einen Verein für kirchliche Kunst an, der noch heute* besteht.
Auch erwarb Andreae sich das Wohlwollen des Großherzogs von
Mecklenburg, der ihm die Ausführung zahlreicher Wand- und Glasmalereien zur Restaurierung und Ausschmückung mehrerer Kirchen, insbesondere des
herrlichen Doms in Doberan übertrug. Die Ernennung zum Professor und andere Ehrungen folgten dem Abschluss dieses Werkes.
Auf Veranlassung von Friedrich von Schmidt in Wien wurde Andreae
in späteren Lebensjahren mit der Ausmalung des Domes in Fünfkirchen/Pécs in Ungarn betraut, die ihn sechs Jahre lang in Anspruch nahm und die die reiche,
erst vor zwei Jahren* vollendete Ausmalung der Kapelle des Schlosses Mosdaes zur Folge hatte. In seiner engeren Heimat führte Andreae neben
kleineren kirchlichen Arbeiten in Linz und Neuwied die Ausmalung des Chors der neuen Christus-Kirche zu Köln aus. Der Auftrag zu dieser letzteren Arbeit ging von Karls Bruder Otto
aus, der auch die Mittel für die Ausführung zur Verfügung stellte. Nach dem Tode seiner Mutter übernahm Karl Andreae die alte Besitzung seiner Eltern Helenaberg
bei Sinzig zum dauernden Wohnsitz. [*Quelle: Beiträge zur Genealogie und Geschichte der Familien Andreae, Band I, Köln 1902]
Kirchenausmalungen
Karl Christian Andreae
1823 - 1904, Mülheim am Rhein
und dessen Kinder
AND V.C
Karl Christian Andreae * 03.02.1823 oo 11.05.1853 + 23.05.1904, Sinzig Professor und Kunstmaler, widmete sich der Historien- und Kirchenmalerei (10
Kinder)
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DIL V.X
Maria Elvira Dilthey * 02.02.1835, Rheydt
oo 11.05.1853 + 29.03.1907, Gardone
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AND IV.A
Hans Carl Andreae * 24.01.1854, Berlin
oo 05.08.1882 (I, 3 Kinder) oo 07.07.1888 (II, 3 Kinder) + 23.05.1904, Helenaberg
Dr. phil., studierte in Leipzig, Dresden und München Chemie, Teilhaber der chemischen
Fabrik Gustav Rhodius zu Burgbrohl, Mitglied der preussischen Generalsynode von 1897 bis 1903
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(I) Olga Helene Menny
* 02.05.1858, Wiesbaden oo 05.08.1882 + 14.06.1886
(II) Lydia Wilhelmine Menny
* 03.05.1863, Wiesbaden oo 07.07.1888
Tochter des Christian Menny und dessen Gattin
Lisette geb. Jung
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AND IV.B
Friedrich Otto Andreae
* 15.05.1855, Berlin oo 09.08.1883
1872 Lehrling bei der Firma Christoph Andreae, 1882 Prokurist und 1884 Teilhaber der Firma, Stadtverordneter seit 1892
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Adele Schniewind * 25.05.1864, Elberfeld
oo 09.08.1883
Tochter des Friedrich Schniewind und dessen Gattin Emilie Scheibler in Elberfeld
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AND IV.C
Christoph Valentin Andreae
* 11.07.1856, Sinzig oo 18.10.1894
Ingenieur, besuchte das Polytechnikum in Dresden, ging zur weiteren Ausbildung nach Bremerhaven, Rotterdam und Glasgow, lebt seit dem Jahr
1888 in Johannesburg (Südafrika)
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Adele Coenen * 15.12.1869, Rheydt
oo 18.10.1894
Tochter des Leonhard Coenen und dessen Gattin Margarethe geb. Kamphausen
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AND IV.D
Carl Wernhard Andreae
* 26.04.1858, Dresden oo 24.04.1909
Lehrling bei Wernhard Dilthey & Co. Rheydt, seit 1897 Teilhaber der Firma Jellinghaus & Comp., Eisenwerk in Gevelsberg/Westfalen
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Luise Dölief * 02.02.1860
oo 24.04.1909
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AND IV.E
Franz Julius Andreae
* 11.12.1859, Dresden oo 19.10.1887 + 1939
1880 Lehrling bei der Firma Christoph Andreae, 1891 Teilhaber, Oberleutnant a.D. der Landwehr, Handelsrichter (3 Kinder)
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RHO IV.X
Eugenie Bertha Rhodius
* 19.07.1868, Mülheim am Rhein oo 19.10.1887 + 1947
Tochter des Eduard Rhodius und dessen Gattin Pauline geb. Schmidt
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AND IV.F
Marie Elisabeth Andreae
* 21.02.1861, Dresden oo 11.06.1887
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Gustav Rhodius * 19.01.1831, Burgbrohl
oo 11.06.1887 + 22.09.1901
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AND IV.G
Johanna Adele Andreae
* 15.09.1862, Dresden oo 03.09.1892
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Franz Ludwig Osterrieth
* 07.01.1853, Köln oo 03.09.1892
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AND IV.H
Martin Albert Andreae
* 09.11.1864, Dresden oo 27.04.1897
militärische Laufbahn, 1901 Oberleutnant im Infanterie-Regiment Nr. 160 in Diez
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Maria Rhodius * 05.11.1871, Berlin
oo 27.04.1897
Tochter des Engelbert Rhodius und dessen Gattin Hermine geb. Schröder
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AND IV.I
Johann Valentin Andreae
* 08.09.1866, Dresden oo 29.10.1894
1886 Lehrling bei der Firma Christoph Andreae, ab 1889 bei der Firma Jung & Simons in Schedewitz bei Zwickau, ab 1893 dort Prokurist
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Charlotte Helene Ebert * 04.11.1875
oo 29.10.1894
Tochter des Carl Friedrich Ebert und dessen Gattin Helene geb. Tost
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AND IV.J
Andreas Andreae * 23.01.1875, Dresden
oo 11.01.1908
Ingenieur, besuchte das Polytechnikum zu Charlottenburg und Dresden
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KRO IV.X
Marie Luise Kropp * 10.03.1873, Rheydt
oo 11.01.1908
Tochter des Gustav Ernst Kropp und dessen Gattin Sybilla Luise geb. Christians, Krankenschwester, der Bruder Walter Kropp war Erfinder des Evipan
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