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Top 50 Ahnenforschung  

Helenaberg

 

Ehemaliges Kloster Helenenberg

Die tatsächliche Geschichte des Assessorenweges beginnt mit  seinem ältesten Bauwerk, dem ehemaligen Minoritenkloster Helenenberg, heutiges  Anwesen der Familie Schade, umittelbar an der Einmündung in die Koblenzer Straße gelegen. Der Ursprung geht auf eine im Mittelalter gegründete Kapelle ”An der Lee” zurück, außerhalb der damaligen Stadtmauer erbaut und dem Heiligen Mauritius sowie den Thebäischen Märtyrern geweiht. Im Jahre 1322 wurde ihr ein Ablaß verliehen, 1648 schließlich überließ der Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm die  Kapelle samt ihrem Anwesen den Minoriten, nachdem sie vorher acht Jahre lang  durch Kapuziner bedient wurde. Die Minoriten führten eine  feierliche Prozession zur Übernahme der Kapelle durch, deren Übergabe durch die  Stadtverwaltung vollzogen wurde. Die Minoriten wohnten zunächst im Manderscheidschen Hof zu Sinzig; von hier aus errichteten sie in den Jahren 1649 - 51 am Fuße des heutigen Assessorenweges ein Klostergebäude mit Schule und einer neuen Kirche. 1672 umfaßte der Konvent 12, im Jahre 1770 sogar 17 Mitglieder, welche auch zahlreiche Gottesdienste in der Umgebung von Sinzig abhielten. 1802 wurde das Kloster aufgegeben, der Besitz für 3825 Franken an die Familie Rhodius aus Köln-Mülheim  verkauft. Während die Kirche 1806 abgebrochen wurde, richtete man in den übrigen  Gebäuden eine Schankwirtschaft ein und hoffte auf Zustrom der damaligen  Reisenden im Zuge der aufkommenden Rheinromantik.

Durch Johanna Theresa Rhodius wurde das Haus auf  deren Mann Carl Christian Andreae überschrieben und  ging schließlich in Besitz dessen Sohnes Carl Christian Andreae (1823 -1904)  über, der als Hofmaler des Königs von Sachsen das Anwesen vornehmlich als seine Sommerresidenz nutzte und einen Großteil seiner Gemälde dort aufbewahrte. Nach seinem Tode übernahm sein Schwiegersohn Meurer aus Köln  den Besitz und verlegte sich ab 1924 auf die Landwirtschaft, welche heute noch  durch die auf dem Anwesen wohnhafte Familie Schade-Meurer betrieben wird.

Von dem ehemaligen Menoritenkloster steht noch das um einen  kleinen quadratischen Hof angelegte Konventsgebäude aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. In der Mitte der Westwand befindet sich die flachbogige  Toreinfahrt, im Osten lehnt sich das jetzt tiefer gelegene Wirtschaftsgebäude  an. Von der ehemaligen Kirche zeugt noch eine im Garten liegende rechteckige  Sandsteinplatte mit folgender Inschrift:

ALTARE HOC OMNIPOTENT! DEO IN HONOREM  SS. SACRAMENTI ERECTUM PRIVILEGIO QUOTIDIANO PER-PETUO AC LIBERO PRO OMNIBUS  DE-FUNCTIS AD QUOSCUNQUE SACERDOTES VIGORE BREVIS BENEDICTI PAPAE XIV DIE IV  OCTOBRIS MCCLI INSIGNITUM AC MINI-STRO GENERALI ORDINIS (DIE IX MENS) IS DECEMBRIS MDCCIII SIGNATUM'


Der Helenaberg in Sinzig
1847 durch Karl Andreae sr. von der Familie Rhodius erworben